Ein MBA fernstudium (Master of Business Administration) ist eine attraktive Möglichkeit, sich neben dem Beruf weiterzubilden, Führungsqualifikationen zu erwerben und die Karrierechancen nachhaltig zu verbessern. Doch diese Weiterbildung ist mit erheblichen Kosten verbunden. Studiengebühren, Reisekosten, Lernmaterialien und mögliche Verdienstausfälle summieren sich schnell. Daher ist es entscheidend, sich frühzeitig über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren, um finanzielle Hürden zu überwinden und das Studium erfolgreich zu absolvieren.
In diesem Beitrag erfährst du, welche Optionen dir offenstehen, um deinen berufsbegleitenden MBA zu finanzieren – von Arbeitgeberunterstützung über Stipendien bis hin zu Bildungsdarlehen und steuerlichen Vorteilen.
1. Unterstützung durch den Arbeitgeber
Die Unterstützung durch den Arbeitgeber ist eine der naheliegendsten und effektivsten Möglichkeiten, einen MBA fernstudium zu finanzieren. Viele Unternehmen erkennen den Mehrwert eines MBA-Studiums und investieren gezielt in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.
Formen der Unterstützung:
- Direkte Kostenübernahme: Der Arbeitgeber übernimmt ganz oder teilweise die Studiengebühren.
- Zeitliche Unterstützung: Freistellungen für Präsenzphasen oder Prüfungen.
- Reisekostenzuschüsse: Übernahme von Reise- und Übernachtungskosten.
- Flexible Arbeitszeiten: Anpassung des Arbeitspensums während des Studiums.
Voraussetzungen:
- Nachweisbarer Nutzen für das Unternehmen.
- Bindung an das Unternehmen nach Studienabschluss (oft durch Rückzahlungsvereinbarungen geregelt).
- In manchen Fällen ein internes Bewerbungsverfahren.
Tipp: Sprich frühzeitig mit deiner Personalabteilung oder deinem Vorgesetzten und bereite eine Argumentation vor, wie das MBA-Studium dem Unternehmen zugutekommt.

2. Stipendien für berufsbegleitende MBA-Studiengänge
Stipendien sind eine attraktive, da nicht rückzahlungspflichtige Finanzierungsquelle. Auch wenn viele MBA-Stipendien auf Vollzeitprogramme ausgerichtet sind, gibt es zunehmend Förderungen speziell für berufsbegleitende Formate.
Mögliche Anbieter:
- MBA-Anbieter selbst: Viele Hochschulen bieten leistungsbezogene oder bedarfsorientierte Stipendien.
- Begabtenförderungswerke wie die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) oder die Friedrich-Naumann-Stiftung.
- Unternehmensstipendien von großen Konzernen.
- Spezialisierte Plattformen wie e-fellows.net, mba-master.de oder mystipendium.de.
Kriterien:
- Überdurchschnittliche Leistungen im Beruf oder Studium.
- Gesellschaftliches Engagement oder besondere Lebensumstände.
- Motivationsschreiben und Empfehlungsschreiben sind häufig erforderlich.
Tipp: Beginne die Recherche mindestens 6–12 Monate vor Studienbeginn und beachte Bewerbungsfristen genau.
3. Bildungs- und Studienkredite
Wenn weder Arbeitgeber noch Stipendien die Kosten vollständig decken, kann ein Bildungs- oder Studienkredit helfen, die Finanzierungslücke zu schließen.
Bekannte Kreditangebote:
- KfW-Studienkredit: Bis zu 650 Euro monatlich, flexible Rückzahlung. Für viele MBA-Programme zugänglich, auch berufsbegleitend.
- Bildungskredit des Bundes (BAföG-unabhängig): Kurzfristige Finanzierung in der Studienabschlussphase.
- Private Banken wie Deutsche Bank, Sparkassen oder Wüstenrot bieten spezielle Studienkredite.
- ProCredit, Brain Capital oder Deutsche Bildung: Einkommensabhängige Rückzahlungsmodelle (umgekehrter Generationenvertrag).
Vorteile:
- Günstige Zinssätze (je nach Anbieter).
- Flexible Rückzahlungsmodelle.
- Teilweise tilgungsfreie Zeiten während des Studiums.
Nachteile:
- Verschuldung nach Studienende.
- Bonitätsprüfung notwendig.
Tipp: Vergleiche Angebote sorgfältig hinsichtlich Zinssätzen, Rückzahlungsmodalitäten und Gesamtkosten.
4. Steuerliche Vorteile nutzen
Ein MBA fernstudium gilt steuerlich als Weiterbildungskosten, wenn ein klarer Zusammenhang zum aktuellen oder angestrebten Beruf besteht. Dadurch können viele Kosten als Werbungskosten (bei Angestellten) oder Betriebsausgaben (bei Selbstständigen) steuerlich geltend gemacht werden.
Abzugsfähige Ausgaben:
- Studiengebühren
- Reisekosten zu Präsenzveranstaltungen
- Fachliteratur und Lernmaterialien
- Arbeitsmittel (Laptop, Drucker etc.)
- Übernachtungs- und Verpflegungskosten
Wichtiger Hinweis:
Seit einem Urteil des Bundesfinanzhofs ist auch ein MBA-Studium als Fortbildung steuerlich absetzbar – nicht jedoch als Erstausbildung. Eine vorherige Berufsausbildung oder ein Bachelor-Abschluss ist also erforderlich.
Tipp: Bewahre alle Belege sorgfältig auf und ziehe bei Unsicherheiten einen Steuerberater zurate.
5. Förderung durch Bildungsgutscheine und Programme
Verschiedene öffentliche und private Initiativen unterstützen Weiterbildung durch Bildungsgutscheine oder Förderprogramme:
Beispiele:
- Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit (eher für arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen).
- Bildungsprämie (bis Ende 2021 verfügbar, Nachfolgeprogramme sind regional unterschiedlich geregelt).
- Landesprogramme: Viele Bundesländer bieten eigene Fördermittel – z. B. das Weiterbildungsstipendium NRW oder das Qualifizierungsscheck Hessen.
- Europäische Förderprogramme, wie Erasmus+ für berufliche Weiterbildung.
Tipp: Informiere dich bei deiner örtlichen IHK, der Agentur für Arbeit oder auf Weiterbildungsportalen über aktuelle Programme.
6. Private Finanzierung & Eigenmittel
Nicht zuletzt bleibt die Option, das MBA-Studium aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Das ist zwar eine finanzielle Belastung, bietet aber auch Unabhängigkeit von Verpflichtungen gegenüber Dritten.
Möglichkeiten:
- Sparrücklagen: Frühzeitiges Ansparen über mehrere Jahre.
- Teilweise Finanzierung durch Nebenjobs: z. B. als Tutor oder Berater.
- Unterstützung durch Familie oder Partner.
Tipp: Erstelle einen realistischen Finanzierungsplan und berücksichtige auch unerwartete Ausgaben oder Studienzeitverlängerungen.
7. Kombination mehrerer Finanzierungsquellen
In der Praxis erweist sich oft eine Kombination verschiedener Finanzierungsquellen als sinnvoll. So kannst du beispielsweise einen Teil über deinen Arbeitgeber finanzieren lassen, ein Stipendium beantragen und den Rest durch einen Kredit oder Eigenmittel decken.
Beispielhafte Kombination:
- 50 % Arbeitgeberförderung
- 25 % Stipendium
- 25 % KfW-Studienkredit
Diese Strategie senkt das finanzielle Risiko und verteilt die Last auf mehrere Schultern.

Mary Burns is a dedicated writer focusing on health and fitness topics. With a passion for promoting wellness and vitality, Mary shares her knowledge and expertise through engaging and informative blog posts.